Die Golden State Warriors, angeführt von Steph Curry und Kevin Durant, gelten für viele als das beste NBA-Team aller Zeiten. In der Saison 2016-17 beeindruckten sie mit vier All-Stars und einem Offensivrating von 114,8, das bei weitem das beste in der NBA-Geschichte war. Doch in dieser Saison würde dieselbe Offensive nur den 10. Platz in der Liga belegen. Die NBA erlebt eine offensive Explosion, wie sie zuvor noch nie gesehen wurde. Teams spielen schneller, werfen mehr Dreier und erzielen mehr Punkte als je zuvor.
Offensive Überflutung und die Folgen
Während die Offensive in der NBA weiter steigt, gerät die Verteidigung ins Abseits, da es immer schwieriger wird, Stops ohne Fouls zu erzielen. Die Cleveland Cavaliers führen die Liga mit einer defensiven Bewertung von 109,6 an, was die schlechteste defensivbewertete Spitzenmannschaft in der NBA-Geschichte wäre. Die Frage stellt sich: Ist die offensive Explosion zu weit gegangen, und wird die Verteidigung zu einer verlorenen Kunst?
Die Meinungen der Experten
Einige der einflussreichsten Spieler und Trainer in der Liga bejahen dies. Warriors-Trainer Steve Kerr meint, dass die Regeln zu Gunsten der Angreifer verschoben wurden und es nun viel schwieriger ist, in der NBA zu verteidigen. Jaylen Brown von den Boston Celtics glaubt, dass die Liga den Fokus auf mehr Punkte legt, was für das Branding und Marketing förderlich ist.
Die Entwicklung der Spielregeln
Die NBA hat im Laufe der Jahre Regeländerungen vorgenommen, um das Produkt zu verbessern. Die Abschaffung des Hand-Checkings im Jahr 2004 sollte mehr offensive Durchschlagskraft bringen. Doch die Spieler haben ihre Fähigkeiten weiterentwickelt, und die Regeln hinken hinterher.
Der Anstieg der Dreipunktewürfe und individuellen Fähigkeiten
Teams versuchen mehr Dreier als je zuvor, und Spieler auf allen Positionen zeigen vielseitige Fähigkeiten. Die Spielweise hat sich verändert, mit schnellem Ballvortrag, frühzeitigen Würfen und mehr Possessionen pro Spiel.
Die Dunkle Seite der Offensivexplosion
Trotz der positiven Entwicklungen dauern NBA-Spiele länger aufgrund vermehrter Fouls und Unterbrechungen. Die steigende Zahl von Freiwürfen beeinträchtigt den Spielfluss und frustriert Spieler, Trainer und Fans gleichermaßen.
Die Suche nach einem Gleichgewicht
Ein möglicher Ausweg könnte in einer großzügigeren Auslegung der Regeln zugunsten der Verteidiger liegen. Das Bestrafen von Schauspielerei und unnatürlichen Wurfaktionen könnte ebenso in Betracht gezogen werden wie die Rückkehr zum Hand-Checking oder eine Verlängerung der Regel für das Verweilen im Zonebereich.
Fazit
Die NBA ist letztendlich ein Unterhaltungsprodukt, und während hohe Punktzahlen Spaß machen, neigt die Liga dazu, zu weit in eine Richtung zu gehen. Um das bestmögliche Produkt zu bieten, sollte die NBA den Spielern ermöglichen, ihre eigenen Schicksale zu entscheiden, anstatt dies den Schiedsrichtern zu überlassen. Die Debatte zwischen Offensive und Defensive wird weitergehen, und die Liga muss möglicherweise erneut eingreifen, um ein ausgewogenes und unterhaltsames Spiel zu gewährleisten.